Auszug - Schwerpunktthema Januar: Die aktuelle Situation an den Schulen in Berlin-Lichtenberg für neu zugewanderte Kinder und Jugendliche
Zu diesem Tagesordnungspunkt tagten die Ausschüsse Schule/Sport und Partizipation/Integration gemeinsam.
Als Referentinnen nahmen teil: Johanna Pauliina Riska, Leiterin der Anlauf- und Fachstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen in Lichtenberg Juliana Jobe, Koordinatorin des Projekts MORGEN der RAA Berlin (Regionale Arbeitsstellen für Bildung, Integration und Demokratie e.V.) - Das Projekt MORGEN (Miteinander organisieren für rassismuskritische und gewaltfreie Erziehung), eine Initiative zur Förderung von Chancengleichheit und der Entwicklung einer rassismuskritischen Kultur an Berliner Schulen und Kindergärten Brita Tyedmers, Lichtenberger Außenstelle der SenBJF Die Referentinnen berichteten im Ausschuss von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen. Die Aufgaben und Angebote der Anlauf- und Fachstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen in Lichtenberg finden sich hier: https://auf-lichtenberg.de In Lichtenberg gibt es aktuell 72 Willkommensklassen, 38 an Oberschulen und 34 an Grundschulen. Im Februar werden zwei weitere Willkommensklassen eröffnet, davon eine Alpha-Klasse. Die Situation konnte im vergangenen halben Jahr deutlich verbessert werden, die zuständige Senatsverwaltung hat eine Dauerausschreibung für Willkommenslehrkräfte auf den Weg gebracht und einen „Leitfaden zur Integration von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in die Schule“ mit Informationen über rechtliche Grundlagen, das Aufnahmeprozedere etc. veröffentlicht (wird mit dem Protokoll verschickt). Die Wartezeit bis zur Aufnahme in eine Willkommensklasse beträgt im Durchschnitt zwei bis drei Wochen. Kinder, die nicht sofort in eine Regelklasse gehen können, werden in Willkommensklassen darauf vorbereitet. Leider gibt es nicht immer die Möglichkeit, Willkommensklassen-Kinder im Einzugsbereich zu beschulen. Das schlechte Abschneiden bei der Pisa Studie ist – unter anderem wegen mangelnder Sprachkenntnisse – auch Ausdruck von Diskriminierung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund.
Das Schulamt und die Antidiskriminierungsstelle arbeiten zusammen. In den Schulen gibt es Sozialarbeiter:innen, um Diskriminierungen vorzubeugen. Fällen von Diskriminierung geht man nach Möglichkeit in den Schulen direkt nach. Aber durch fehlende Zeit können dort Probleme nicht immer gelöst werden, deshalb ist eine Anlaufstelle sehr wichtig und richtig. Geflüchtete schulpflichtige Kinder werden nur dann erfasst, wenn sich ihre Familien beim Bezirksamt angemeldet haben und sie auf der Warteliste stehen, Kinder mit Kenntnissen in deutscher Sprache werden gleich in Regelklassen eingeschult.
Die RAA Berlin führt Sprechstunden an Schulen durch. Es ist eine immense Arbeit, das Vertrauen der Kinder an den verschiedenen Schulen zu gewinnen. Dort wirken auch geschulte Fachkräfte, die von sich aus den Kontakt zur RAA herstellen.
In der Diskussion kam es zu einem Zwischenfall, der in einem Wortprotokoll an den BVV-Vorsteher geschildert wurde.
Die beiden Ausschussvorsitzenden bedankten sich abschließend bei den Referentinnen für ihr Kommen und ihre Ausführungen. Danach berieten die Ausschüsse getrennt voneinander ihre weiteren Tagesordnungspunkte. Der Ausschuss Partizipation und Integration begab sich in den Raum 114.
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